Abhängigkeit von Importen fossiler Energieträger verringern – Energiewende entschlossener vorantreiben!

Die aktuelle Krise zwischen der Ukraine und Russland und deren geopolitische Auswirkungen werfen ein Schlaglicht auf die Abhängigkeit vom Import fossiler Energieträger. Wir beziehen 38% unseres Erdgases aus Russland, die übrigen knapp zwei Drittel überwiegend aus Norwegen und den Niederlanden.

Es sind bereits Rufe nach mehr Unabhängigkeit durch verstärkte Nutzung einheimischer fossiler Ressourcen zu vernehmen, vor allem der Braunkohle.  Das sind jedoch falsche und gefährlich irreführende Signale. Nur 10 Prozent unseres Stroms erzeugen wir aus Erdgas – als Spitzenlast für die Regelung im Minuten- bis Stundenbereich in hoch flexiblen Gaskraftwerken. Die unflexible Grundlasterzeugung der Braunkohle-Bestandskraftwerke kann dafür keinen Ersatz liefern.

Der weitaus größte Teil des Erdgases wird zum Heizen eingesetzt. Auch hier kommt die Braunkohle nicht als Ersatzbrennstoff in Betracht. Kohlefeuerungsstätten sind in Haushalten und Industrie kaum noch vorhanden.

Kohlevergasung – in der Mitte des letzten Jahrhunderts noch verbreitet zur Stadtgaserzeugung eingesetzt – erzeugt je Kilowattstunde Heizenergie mehr klimaschädliches CO2 als die direkte Braunkohleverbrennung vor Ort. Eine Infrastruktur für Stadtgaserzeugung und – Verbrauch existiert nicht mehr.

Die einzige wahre Konsequenz aus der unsicheren Abhängigkeit von fossilen Energieträgern kann nur die Ablösung von fossilen Energieträgern sein.

Wer den Erdgasimport drastisch reduzieren will, der muss rasch und entschlossen im Wärmebereich Effizienz und Energieeinsparung fördern. Denn zum Heizen wird der mit Abstand größte Teil des Erdgases verbraucht.

Wer die Abhängigkeit von den importierten fossilen Energieträgern Erdgas und Erdöl beseitigen will, die uns heute rund 100 Milliarden Euro jährlich kostet, der muss die Energiewende entschlossener als bisher vorantreiben. Eine Energiewende, die Strom, Wärme und Mobilität im Komplex betrachtet und als großes, gesamtgesellschaftliches  Investitionsvorhaben konzipiert ist.

Das ist eine Betrachtungsweise, die von der Wissenschaft in unzähligen, fundierten Studien längst gefordert wird und die sich konsequent durch die energiepolitische Programmatik von Bündnis 90/ Die Grünen zieht.

Die Bürgerinnen und Bürger haben bei den Abstimmungen des Jahres 2014 die Wahl. Die Wahl  zwischen einer  energiepolitischen Zukunftssicherung mit tragfähigen Konzepten und Scheinlösungen, die unumgängliche Investitionen auf energiewirtschaftliche Abstellgleise lenken.

 

 

 

 

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